…ist nicht ein Wort aus einer fremden Sprache, sondern ein 5.000 Personen umfassendes Kollektiv, das die Menschen – nicht nur in seiner Heimat Indien – fasziniert. Zunehmend interessiert sich die Wirtschaftswelt für das logistische Phänomen aus Mumbai.
Schon ihr Gründer Shivaji Bhosle, der im 17. Jahrhundert das Maratha Empire of Western India gründete und nicht erst seit dem als taktisches Genie gilt, war ein begnadeter Führer. Die direkten Nachfahren der „Malva Kaste“ haben sich über die Jahre einen Ruf als exzellente Organisatoren erarbeitet.
Heute sind sie bekannt dafür, dass sie mit Hilfe eines simplen Farbleitsystems täglich über 170.000 Mahlzeiten zu ihren Bestellern in Mumbai ausliefern. Und das mit einer Fehlerquote von 1:6.000.000. Das System der Dabbawala ist einzigartig ausgeklügelt und funktioniert komplett ohne Technologie.
Nicht zuletzt dies ist ein Grund dafür, dass sich Logistiker aller Welt für die Arbeit und das System der Dabawallas interessieren. Firmen wie Tata, Coca Cola und Daimler haben Dabawallas eingeladen, um sich mit ihnen über ihr System auszutauschen und von ihnen zu lernen.
Was letztlich wieder einmal beweist, dass „Computer-gesteuert“ nicht immer besser sein muss! Wenn jeder seine Aufgabe ernst nimmt – und das tun die Dabbawalas offenbar – funktioniert ein System auch ganz ohne Technik.
Schöne neue Welt…?
Anmerkung: Dieser Blogeintrag beruht auf einem Artikel aus „The Economist, July 12th“. Abweichungen zur Darstellung in Wikipedia sind möglich.