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Veröffentlicht: 10 Jahren her

Brennstoff

Klingt verrückt, ist aber so

An der Musikauswahl kann es nicht gelegen haben. Ich hatte mir ganz bewusst ein paar ruhigere Stücke zum Laufen zurecht gelegt. Heute sollte es mal anders als sonst gehen: Gemütlich-regenerativ-entspannend.

Die Strecke gehört nicht zu meinen bevorzugten Revieren: Sie hat einige knackige Steigungen und ist nach einem langen Bürotag eigentlich zu anspruchsvoll, weil man beim Laufen auch immer aufmerksam sein und auf Steine, Wurzeln, Pfützen und Hundepupu achten muss. Noch mehr als die Topographie beschäftigte mich auf meiner Runde dann allerdings mein Mittagessen: Leberkäse, Spiegelei und Bratkartoffeln machen definitiv nicht leichtfüssig.

Alle gute Vorsätze haben dann aber doch nichts gebracht. Und obwohl ich es mir immer wieder vorbetete („langsamer, langsamer…“) und mir verbat auf die Uhr zu schauen, lief ich schneller und schneller (auch ohne auf die Uhr zu schauen).

Zurück daheim war es dann trotzdem keine großartige Zeit, sondern irgend etwas zwischen „gut“ und „böse“. Und immer wenn es sich vorher schnell angefühlt hatte, ist das dann die Höchststrafe.

Was mir letztlich über die Enttäuschung half, war die Tatsache, dass ich mich endlich selbst durchschaut hatte und mir nun endlich klar war, warum ich entgegen aller Vorhaben meist schneller laufe: So sehr ich mich vorher auf das Laufen freue, freue ich mich während ich laufe, auf das „Danach“. Und dann laufe ich schneller, damit das doofe Laufen schneller vorbei ist. Verrückt. Ist aber so.

Und ich habe noch etwas herausgefunden: Leberkäse, Spiegelei und Bratkartoffeln eignen sich als Brennstoff nur bedingt.

Ist nicht verrückt und ist auch so.

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