Aber glauben tue ich das nicht wirklich
Nein, abergläubig bin ich nicht. Jedenfalls nicht bisher. Wenn – wie anlässlich des letzten Spiels der Nationalelf – meine bessere Hälfte beteuert, sie könne zum Public Viewing das EM-Trikot der Mannschaft nicht tragen, und diese Entscheidung dann damit begründet, dass das deutsche Team dann verlieren würde, dann finde ich das schon ein wenig weit hergeholt. Und vor allem kaum beweisbar.
Dies habe ich ihr dann auch so erklärt und bekräftigt, dass – selbst wenn es so etwas wie Aberglauben geben sollte – ich mir zwar vorstellen könne, dass es (geschätzt) etwa 14.376 Gründe geben müsse, warum die Deutschen nicht gewinnen können sollten. Auch wäre es möglich, dass einer der Gründe meinetwegen auch der ist, dass sie – meine Süße – die falsche Kleidung und Fußballlschauen ausgewählt habe. Aber es sei halt unter Berücksichtigung aller Fakten eher unwahrscheinlich, dass sich der Manuel einen wegen eines falschen T-Shirts einfängen sollte.
Und dann verwies meine Liebste auf unseren neuen Sonnenschirm und fragte mich, wann wir den denn zuletzt benutzt hätten? Und ob es da vielleicht nicht auch einen Zusammenhang gäbe, denn es wäre wohl kaum von der Hand zu weisen, dass wir vor der Anachaffung mehr Sonne gehabt hätten, als danach. So viel zum Aberglauben.
Auf diese Theorie wollte ich aus verschiedenen Gründen erst gar nicht eingehen. Statt dessen zog ich in Erwägung, mir endgültig Klarheit zu verschaffen und heimlich die Runen zu werfen oder wahlweise Marjory, die orakelnde Müllhalde aufzusuchen. Aber da gehe ich erst morgen hin, denn für heute Abend meldet der Wetterbericht Regen und ich habe meinen Schirm verlegt. Ihr wisst ja wie das ist: Es regnet nie, wenn Du einen Schirm dabei hast, aber wehe, den hast Du vergessen…