Nicht vergebens, schon gar nicht umsonst
Kurz vor dem nächsten gesellschaftlichen Höhepunkt des Jahres, dem hiesigen Schützenfest, galt es heute, die Pflicht des Schützen zu erfüllen: Schießen. Und als überzeugter Kriegsdienstverweigerer war der Griff zur Waffe zunächst eine moralisch wie ethisch komplexe Handlung, aber dann ging’s. Gemeinsam mit meinem Freund und Schützenbruder Karl schoss ich 30 Schuss, nach strengem Reglement auf 2 mal 5 Scheiben verteilt; mit Enthusiasmus, gespannter Präzision und der herzklopfenden Umgewissheit über den Ausgang dieses Unterfangens.
Um es kurz zu machen: Meinen Freund Karl konnte ich zu meiner völligen Überraschung um einige wenige Ringe schlagen, mein eigenes Ergebnis war durchschnittlich und damit erheblich besser als erwartet.
Was wieder einmal bleibt ist heute dreierlei: wenn man jeden Tag etwas tun soll, das einem Angst bereitet, dann habe ich für heute mein Pensum erfüllt. Zweitens und tröstend überdies: Niemand schießt vergebens: Es braucht auch immer Streichergebnisse. Und drittens: Es ist doch was dran am alten Spruch: „Freunde treffen, komm‘ in den Schützenverein!“
Was mich angeht: Von mir geht zumindest keine große Gefahr aus…