Morgen ist Sperrmüll. Der Nachbar von gegenüber hat kräftig ausgemistet. Sein halbes Leben scheint auf der Straße zu stehen.

Man sagt immer, dass man sich nur entwickeln könne, wenn man immer wieder etwas zurück lasse. Meinem Nachbarn scheint dies zu gelingen. Und wenn die Menge des zurück gelassenen in einem mathematischen Verhältnis zur bevorstehenden Entwicklung steht, dann dürfen wir alle darauf zählen, von ihm noch in der Tagesschau zu hören.

Noch beeindruckender als sein Müll sind diejenigen, die sich dafür interessieren. Die Fahrzeuge der Sperrmüllspechte stellten hier zuletzt eindrucksvoll eine Rush-hour nach, wie ich sie in unserer Straße noch nicht erlebt habe.

Dabei nahmen sie mit, was nicht niet- und nagelfest war. Verblüffend, was Menschen alles so zu brauchen glauben. Einige jedoch brachten kurz darauf ihre gerade verladenen Fundstücke zurück. Keine Ahnung warum. Wahrscheinlich, weil man ab und an auch etwas zurück lassen muss, wenn man sich weiter entwickeln möchte…