Wie viele Stunden meines Lebens habe ich schon sinnlos mit und an und wegen elektronischer Geräte und ihrer Bedienung, Einstellung, Fehlfunktion und Störung vergeudet? Ich weiß es nicht. Es dürften mittlerweile viele Monate zusammengekommen sein. Monate meines Lebens. Futsch. Verquält in blind-eifriger und gleichermaßen Sinn freier Hektik. Auch hier habe ich bereits darüber berichtet.
Das Thema lässt mich einfach nicht los. Vermutlich weil es mir und meinen Lebensleidensgenossen immer und überall begegnet: Bei der täglichen Suche nach Funktionen in einem Computerprogramm, beim Bedienen des Parkautomaten, bei der Einstellung eines Wind- und Sonnenmelders, bei der Eingabe eines Geburtstagszyklus‘ in Outlook, bei der Programmierung des Navigationssystems im Mietwagen, am Ticketautomat im Flughafen, beim Neusortieren der Sender des Satellitenempfängers, an der Hotelklimaanlage, bei der Fehlersuche am totenstillen Rasenmäher, bei der Einstellung der Pulsuhr. Selbst die Kochzeit für die Frühstückseier muss ich heute am Herd mit einem „Jog-Shuttle-“ ähnlichen Drehschalter vornehmen!
Dass unser Leben durch die Elektronik einfacher geworden ist, daran habe ich keinen Zweifel. Allerdings unterjocht uns die Elektronik durch ihre verschlagene und höchst undurchschaubare Natur nicht selten. Und dann mauert sie gnadenlos. So wie es meinem lieben Freund Huttie kürzlich wieder einmal ergangen ist: Sein neu erworbenes Handy wollte er auch als Wecker nutzen. Dazu hat er völlig korrekt eine Weckzeit programmiert. Selbst überrascht, wie einfach das gelang, war er umso überraschter, als ihn das Handy zwar zur eingestellten Weckzeit weckte, aber den Alarm ebenso fröhlich um Mitternacht ertönen ließ. Nacht für Nacht.
Selbstverständlich hat er die Alarm-Einstellungen seines Telefons sofort genauestens geprüft, der Ursache für den ungeplanten Weckschreck nächtens jedoch nicht finden können. Auch die Prüfung des Handys durch eine Sachverständige – meine bessere Hälfte gilt in unseren Kreisen als die Institution für Fragen rund um die mobile Telefonie – ergab keine neuen Erkenntnisse.
Es blieb in diesem Falle lediglich das von der Expertin anempfohlene Zurücksetzen des Handys auf die Werkseinstellungen, was – letzten Meldungen zufolge – zielführend war: Der Mitternachtsalarm blieb aus. Dass dadurch alle anderen individuellen Einstellungen ebenso verloren gingen, sei als Kollateralschaden billigend verbucht.
Ich werde versuchen mich an diesen Lösungsweg zu halten, wenn ich vor dem nächsten, unlösbaren Problem stehe. Überhaupt: „Spannungslos machen“ und „mal ganz den Stecker ziehen“ soll ab und an helfen…