Während des ersten Tages beim Skilaufen habe ich versucht herauszufinden, mit welcher Taktik ich mich am schnellsten durch die Warteschlange am Lift bewegen kann. Um es vorwegzunehmen – ich habe es nicht wirklich herausfinden können.
Da gibt es die einen, die behaupten, dass das Anstellen am inneren Rand erfolgversprechend ist, denn da sei die Strecke bis zum Lift die Kürzeste.
Andere sind sicher, dass man sich unter allen Umständen an der Außenflanke der Meute einordnen sollte, denn da würden sich die Wenigsten anstellen.
Wirklich Recht zu haben schien hingegen das junge Paar, das ich – in der Warteschlange stehend – zunächst bei seiner gekonnten Abfahrt beobachten konnte, und die ich dann wenig später vor mir in den Sessellift einsteigen sah. Dabei lächelte er seine Begleitung an und sagte stolz: „Da kannst Du mal sehen, wie schnell das geht, wenn man sich ‚aktiv anstellt'“.
Selbstredend habe ich es bei der nächsten Liftschlange auch versucht, mich ‚aktiv‘ anzustellen, aber offenbar braucht es mehr als nur den Vorsatz dazu. Es bedarf einer guten Portion Kaltschnäuzigkeit und Rücksichtslosigkeit. Doch für Kämpfe dieser Art ist mir meine Urlaubszeit dann doch zu kostbar.