Lieber Körper,

ich habe in den letzten Jahren über so viele Dinge geschrieben, aber noch nie über Dich. Deshalb schreibe ich Dir heute und hier diesen Brief.

Gerade an diesem Wochenende habe ich viel über Dich nachgedacht. Dass Du all‘ das so klaglos mit gemacht hast, wundert mich fast ein wenig.

Gestern beim Renovieren war Dir nichts zu viel: Kein Weg, kein Bücken, kein Heben. Dafür habe ich Dir abends ein großes, großes Sandwich spendiert. Hat Dir – glaube ich – auch gefallen, oder?

Und heute Morgen hattest Du kein Problem damit, früh wach zu werden und vor allen anderen in der Bäckerei zu sein. Später dann, beim Gottesdienst in der Kirche – die Pause hat uns beiden gut getan!

OK, der Arbeitseinsatz heute Nachmittag hat Dir nicht so gelegen. Soll ich Dir was verraten? Mir auch nicht! Aber da mussten wir beide durch.

Aber gib‘ doch ehrlich zu: Das Laufen heute Abend – hat Dir das nicht auch Spaß gemacht? Ja, ich weiß: Leicht gefallen ist Dir das nicht, als ich die von Dir ausgesandten Signale einfach ignoriert habe. Im Nachhinein ist es doch toll, dass wir das wieder gemeinsam geschafft haben; nach diesen aufregenden und anstrengenden Wochen.

Weißt Du was? Ich möchte mich bei Dir bedanken. Für all‘ das, was Du für mich tust, was Du mich tun lässt und was ich durch Dich erleben darf. Auch wenn Du nicht perfekt bist und es wahrlich vollkommenere Körper als Dich gibt – ich fühle mich wohl in Dir.

Danke, dass es Dich so für mich gibt.

Viele Grüße
Dein Mensch