Zum Wochenabschluss fällt mir noch eine nette Begebenheit der vergangenen Woche ein. Ich war mit einem Bekannten unterwegs. Unsere gemeinsame Tour führte uns „kreuz und quer“ an und um den Niederrhein herum.
Knapp 500 Kilometer später bescheinigte mir mein Mitfahrer, dass er nicht nur mit den Ergebnissen unserer Reise zufrieden sei, sondern die Fahrt auch haben genießen können. Dies begründete er in erster Linie mit meiner ruhigen und ausgeglichenen Fahrweise.
Was für mich selbstverständlich, sei dies für andere noch lange nicht, wusste er zu berichten. Er habe Fahrten durchlitten, in denen er nicht eine Sekunde keine Angst um sein Leben hätte haben müssen. Und diese Miseren seien ihm häufiger widerfahren.
Ich erinnerte mich an ähnliche Situationen und berichtete ihm von Reisen als Beifahrer, bei denen es der Fahrer auf jeden um ihn herum abgesehen hatte: Auf der Straße und selbstredend auch im Fahrzeug. Mit aggressivster Fahrweise, durch lautstarke Rufe und Flüche untermalt, kämpfte er sich durch den Verkehr, als seien es die feindlichen Linien des Vietcong.
Da ich häufiger mit einem dieser Auto-Guerillas unterwegs war, habe ich irgendwann einmal festgestellt, dass er völlig anders fuhr, wenn ich mich schlafend stellte: Zügig, aber weit weniger aggressiv und ohne akustische Untermalung. Offenbar fehlte ihm der Spaß an der Sache, wenn er kein Publikum für seine Eskapaden hatte.
Diesen Rat wolle er befolgen, versprach mein Bekannter, als er sich von mir verabschiedete: „Tot stellen“ sei immerhin weitaus besser als „tot sein“. Und da hat er wohl recht.