Eine Autofahrt von knapp 700 km ohne jeden Zwischenfall oder ohne eine brenzlige Situation absolvieren zu können, darf zufrieden stimmen. Auf unserer Reise in den Spätsommerurlaub hatten wir das Glück, dass alles reibungslos ablief. Lediglich ein Stau hielt uns auf der Münchener Ostumfahrung auf, weil sich auf der uns entgegenkommenden Fahrbahn ein Unfall ereignet hatte.
Dass sich dadurch dann auch der Verkehr auf unserer Fahrbahn staute ist durch das Phänomen des „Gaffens“ zu erklären.
Der Begriff „gaffen“ oder der des „Gaffers“ ist negativ besetzt. Und auch ich war heute alles andere als davon angetan in einem Stau zu stehen, der eigentlich gar nicht hätte entstehen müssen. Aber das Problem des „Gaffens“ ist deutlich vielschichtiger und der Gaffer nicht automatisch ein schlechter Mensch. Vielmehr schaut er instiktiv, einer „sozialen Lähmung“ folgend: Im Schutze der Anonymität der Gruppe fühlt er sich bar jeder Verantwortung zu helfen. Nicht selten behindert er dabei Helfer oder Unbeteiligte.
Nur eines machen die meisten Gaffer nicht: Sie machen es nicht absichtlich, sondern weil sie nicht anders können. Daher macht es sich auch keinen Sinn, sich darüber aufzuregen.
Schon gar nicht, wenn man auf dem Weg in den Urlaub ist…