Als ich heute in meine Reinigung kam um meine Hemden zu holen habe ich etwas über Mathematik gelernt.
„Junge, wo bist Du so lange gewesen?“ schlug der griechische Besitzer der Reinigung buchstäblich die Hände über dem Kopf zusammen. „Habe ich mir schon Sorgen gemacht. Habe ich Dir doch gesagt ‚Mittwoch sind Deine Hemden fertig‘.“
Ich entgegnete: „Aber heute ist Mittwoch und ich bin hier!“
Darauf sagte er: „Habe ich gemeint Mittwoch vor zwei Wochen!“
Als ich sein Geschäft wenig später mit meinen Hemden verließ habe ich mich gefragt, was dazu geführt hat, dass ich meine Hemden erst zwei Wochen nach dem vereinbarten Termin geholt habe? Ich kam zu der erstaunlichen Erkenntnis, dass man diese Abholtermine so oft aufschiebt wie es nötig und wie es möglich ist.
- ‚Wie es nötig ist‘ bedeutet nichts anderes, als dass man die Abholung aufgrund drängender Dinge – meist im Büro – aufschiebt und es dann schlicht nicht schafft zur normalen Ladenöffnungszeit dort zu erscheinen.
- ‚Wie es möglich ist‘ hingegen ist gekennzeichnet durch die nahende Erschöpfung des Hemdenvorrats im heimischen Schrank. Dann muss man die Hemden holen.
Daraus folgt:
Die Halbwertzeit des Hemdenvorrarts verhält sich umgekehrt kongruent zur Verweildauer der (anderen) Hemden in der Reinigung.
Allein für diese Erkenntnis lohnt sich der immer wieder lustige Besuch in meiner Reinigung.