Ich bin noch ganz beeindruckt. Und wäre es eigentlich gar nicht gewesen. Heute jedenfalls nicht.
Im Büro wäre heute eigentlich eine Extraschicht fällig gewesen: Zu viel ist in den letzten Tagen aufgelaufen und zum Teil auch liegen geblieben.
Die Vorsätze waren gut; bis sich einer meiner Kollegen eilig verabschiedete und fragte, warum ich denn noch da sei und ob ich nicht auch das Spiel unserer Handball-Nationalmannschaft im Fernsehen verfolgen wolle. Das Spiel hatte ich völlig vergessen. ‚Nein‘ sagte ich, und dass ich wirklich noch einiges zu erledigen habe.
Nur wenig später forderte mich ein weiterer Kollege auf heim zu gehen und der Mannschaft die Daumen zu halten. Es sei schließlich eines der entscheidenden Spiele.
Daraufhin entschloss ich mich es meinen Kollegen gleich zu tun, fuhr eilig nach Hause und stieg bei Spielminute 5 in das Geschehen ein. Was ich dann in den nächsten 90 Minuten erlebte, war an fesselnder Spannung kaum zu überbieten und endete mit einem knappen, aber verdienten Sieg der Deutschen.
Ich bin davon noch ganz beeindruckt, wie eingangs schon angemerkt. In meinem von viel Sachlichkeit geprägten Arbeitstag war diese emotionale Welle genau das, was mir heute einen guten Ausgleich gegeben hat. Und das ist gut so.