Als ich am Samstag Morgen in der Nähe von Köln auf dem Weg zu einer Verabredung war, stand ich unvermittelt in einem Stau. In einer Vorstadt. An einem Samstagmorgen um 9 Uhr. Eher ungewöhnlich. Des Rätsels Lösung war eine Baumarkt-Neueröffnung. Diese Neueröffnungen werden gewöhnlich von viel „Tamtam“ begleitet. Was ich aber hier erleben durfte – und das nur beim Vorbeifahren – ist wirklich bemerkenswert.
In einer beispiellosen Aktion wurden offenbar alte Schubkarren gegen Neue ausgetauscht. Man konnte sein ausgedientes, verbeultes Exemplar mitbringen und gegen eine Gebühr von 10 Euro gegen ein neues Modell tauschen. Allein die Armada frisch lackierter Gefährte auf dem Parkplatz war beeindruckend. Nicht weniger beeindruckend die Zahl derer, die um diese Zeit bereits (es war gerade erst richtig hell geworden) freudestrahlend ihre neue Karre zum Auto brachten: In Kolonnen quasi steuerten sie den voll belegten Ausweichparkplatz auf der gegenüber liegenden Seite der Straße an.
Und jetzt das wirklich Unglaubliche: Obwohl der Parkplatz nicht mehr als 50 m vom Baumarkt entfernt lag und viele der Besucher tatsächlich vorrangig wegen der Tauschaktion gekommen waren, bot man einen Bus-Pendel-Service an. Zur anderen Straßenseite…
Ich habe nicht erkennen können, wie viele alte/neue Schubkarren samt ihrer Besitzer in einen Bus gehen. Ich will es – so glaube ich – auch gar nicht wissen. Eines jedenfalls haben die Marketingstrategen geschafft: Den ganzen Tag habe ich mich – nur wenige hundert Meter davon entfernt arbeitend – darüber geärgert, dass ich das mit der Tauschaktion nicht gewusst habe. Zu gerne hätte ich mitgemacht: Alt gegen neu…