Man stelle sich vor: Da veröffentlicht die Tageszeitung eine Meldung, die sich anschließend als „Ente“ erweist. So geschehen in unserem regional bedeutenden Blatt. Da wurde jüngst berichtet, Bundespräsident Horst Köhler würde erneut – nach seinem Besuch im letzten Jahr – in unsere Heimatstadt kommen.
Wie gesagt: Das Ganze war eine Ente. Und das kann auch mal passieren. Interessant ist die rechtfertigende Stellungnahme – wohlgemerkt: nicht die Richtigstellung – des Chefredakteurs danach:
„Horst Köhler kommt nicht
Abgesagt hat Bundespräsident Horst Köhler seinen Besuch (…) nicht. Er hatte erst gar nicht zugesagt. Wieso stand das dann in der Zeitung?
Weil der Bürgermeister von (…) und der Leiter des Kreisumweltsamts (…), bei einem Pressegespräch äußerst geheimnisvoll von einem „ganz hohen Besucher“ gesprochen haben, der am langen Tag der Region, dem 21. Juni, (…) Gummersbach besuchen wolle.
Und auf Rückfrage hieß es: Der Bundespräsident sei gemeint. (…)
Inzwischen ist klar: Die Nachricht war eine reinrassige Ente. Was als Scherz gedacht war, fand als Falschmeldung in unsere Zeitung. Wenn Politik auf Presse trifft: Vorsicht bei humorigen Bemerkungen. Die nimmt die schreibende Zunft allzu oft als bare Münze.“
Jetzt habe ich den ganzen Tag überlegt, ob und wie ich das kommentieren müsse? Ich hadere gerade jetzt noch mit mir – will aber gerne dem geneigten Leser meines Blogs das Urteil über diese neue Pressefreiheit selbst überlassen…
Unglaublich, nicht wahr?