"Leben erleben, mit dir, den anderen, und mir"

Top Images
Veröffentlicht: 16 Jahren her

Instinktiv Peking

Instiktiv Peking 2008. Heute geht es los. Endlich, mögen viele sagen. Sportler, Funktionäre, Fans. Ich freue mich auch, dass die Olympischen Spiele nun endlich starten.

In mich gehend wußte ich gar nicht, warum ich mich darauf freue. Aber bei genauerer Betrachtung stellte ich fest, dass es etwas mit den menschlichen Instikten zu tun haben muss:

Man präsentiert uns heute „Spiele der Neuzeit“ für Menschen von heute. Waren die Spiele „früher“ ein Kräftemessen der Sportler unter sich, sind sie doch schon seit Jahrzehnten in der Minderheit. Mittlerweile schauen weitaus mehr Menschen beim Wettkampf zu, als teilnehmen. Ganz normal, finden wir, weil wir es nicht anders kennen.

Heute freuen wir uns auf Vielerlei. Natürlich auf den Sport, auf Höchstleistungen, auf den „Moment“, der für den Sportler zur Ewigkeit wird: Den Sieg, die Niederlage, auf all das, was passiert und im gleichen Moment Geschichte wird. Und wir waren dabei. 

Aber wir freuen uns – unserem Instinkt unbewusst folgend – sogar auf Dinge, die der Olympischen Idee selbst gar nicht zuträglich sind: Selbst Doping, Smog, die latente Gefahr von Anschlägen, politische Proteste und Unterdrückung der Menschenrechte gehören hier zum Programm; oder besser gesagt zu unserer Unterhaltung. Auch wenn wir das nicht wahr haben wollen: Es sind Teile der Inszenierung. Nichts wird dem Zufall überlassen.

Offen gestanden finde ich es nicht verwerflich, wenn man sich von dieser Dynamik mitreißen lassen möchte. Aber wir sollten uns durchaus darüber bewusst sein, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Auch – und gerade – bei Olympia nicht. Der Vorsatz ist den Machern nur schwer nachzuweisen. Auch sie machen es eher instinktiv…

Schreibe ein Kommentar

Some HTML is OK