Dass Veranstaltungen mit Vortragsreihen bisweilen totlangweilig sein können ist im Allgemeinen bekannt. Das wissen zumindest diejenigen unter uns, die an Veranstaltungen dieser Art häufiger teilgenommen haben. Die Gründe dafür sind augenfällig und leicht auszumachen: Entweder ist das Thema langweilig, oder der Referent. Kommt beides zusammen wird’s hart, kommt’s umgekehrt wird’s ein Erlebnis.
So geschehen heute anlässlich des 8. PIM-Branchenforums am Fraunhofer Institut IAO in Stuttgart als Thomas Huber von den Huber Buam von seinen Erlebnissen berichtete.
Thomas ist Extrembergsteiger und diese Bezeichnung ist weit untertrieben: Wenn jemand in der Lage ist die Steilwand des El Capitan mit ihren 1.000 m Höhenunterschied vom Einstieg bis zum Hochplateau in 2 Stunden und 38 Minuten zu bewältigen, für die geübte Bergsteiger 4 Tage und 3 Übernachtungen in der Wand benötigen, dann hat das nichts mehr mit Extrembergsteigen zu tun. Völlig zu Recht nennt man das dann auch Speedclimbing. Sein Vortrag was so packend, so mitreißend und spannend – ein Maßstab für jede Präsentation.
Natürlich tut man sich mit einem Thema wie diesem leichter, als mit schnöden Produkt- oder Lösungspräsentationen. Aber es sollte das Ziel eines jeden Referenten sein, nicht nur zu informieren, sondern auch zu fesseln – so gut es geht. Egal zu welchem Thema man spricht. Kann oder will man das nicht, stellt man vielleicht irgendwann einmal fest, dass man „nicht so gut ankommt“ – man sollte das Präsentieren künftig anderen überlassen.
Es gibt nur wenige Disziplinen, in denen so viel Mittelmaß (oder schlechter) unter dem Deckmantel der Sachkompetenz ihr Unwesen treiben darf wie bei solchen Präsentationen. Es grenzt an Körperverletzung in Tateinheit mit Freiheitsberaubung.
Also: Wenn Ihr Referenten da draußen nicht gerade der Huber Thomas seid, fragt Euch, ob Ihr wirklich etwas zu sagen habt.
Das Branchenforum wusste indes zu überzeugen. Nicht dass das falsch verstanden wird…;-)