Der Glaube an gute Nachrichten
Noch nie war ich im Besitz einer Zeitungsausgabe, die erst morgen erscheint – außer heute. Auch wenn es der Express ist – immerhin habe ich schon jetzt, was andere erst morgen haben. Das war das gedruckte Highlight des Tages.
Zumindest war es das, bis ich in der Tagespost auf einen Brief von Freunden stieß. Unnötig zu erwähnen, dass ein Brief unter Freunden heutzutage außergewöhnlich ist, war dieser dann etwas ganz besonderes: Mit der Karte, liebevoll kreiert bis hin zum Umschlag, danken die Autoren für Glückwünsche und Geschenke zur Geburt der Tochter.
Früher hatte ich eher ein gestörtes Verhältnis zu Briefen – besonders die „blauen Briefe“, die die Schule gelegentlich an meine Eltern schickte, versetzten mich stets in Angst und Schrecken. Wahrscheinlich deshalb scheue ich bis heute Couverts mir nicht bekannter Absender und fürchte mich vor unliebsamen Überraschungen.
Die Dankeskarte heute hat mir ein Stück weit den Glauben an gute Nachrichten im Briefkasten wiedergegeben. Da war die Express von morgen gleich Schnee von gestern.