Lass' ihn fliegen
Man kann ja vieles gemeinsam machen: Man kann gemeinsam reden, singen, tanzen oder Toastbrot essen. Auch gemeinsam TV-Schauen gilt als gruppentaugliches Ereignis, sofern man ein und das selbe Programm sehen mag. Kompliziert kann es werden – man ahnt es schon -, wenn zwei Personen zwei verschiedene Sendungen zugleich genießen wollen.
Bei uns gab es heute eine doppelte Sportübetragung der besonderen Art: Auf dem Hauptgerät lief der Formel 1 Grand Prix von Deutschland, während auf dem iPad direkt neben mir die Übertragung des Reitturniers CHIO aus Aachen lief.
Und das war teils skurril: Zwar konnte ich mich auf das Bild des Autorennens konzentrieren, hörte aber immer wieder die Sprüche des legendären Kommentators Carsten Sostmeier, der Dinge sagte, wie „Lass‘ ihn fliiiiiieeeeeegen! Meine Neeeeeeerven! Lass‘ ihn fliiiiiiiieeeeeeegen!“ oder „Halleluja, das ist eine Achterbahnfahrt im Sattel.“ Und das während Vettel & Co. sich Rad-an-Rad-Duelle lieferten. Das macht Bilder im Kopf. Oder: „Das ist die Kirsche auf der Sahne… die auf der Torte sind!“ (Übrigens auch ein Sostmeier.)
Wer, besser als er selbst, könnte das Geschehen auf unserem Sofa heute Nachmittag in Worte fassen: „Was einmal in die Hose gegangen ist, kann nicht mehr geradegebügelt werden.“
Genau. Wollte ich auch gerade sagen.