Gegen meinen Willen
Gegen meinen erklärten Willen wurde ich heute in einem fremden Garten festgehalten. Die Haftbedingungen waren zunächst nahezu unhaltbar: Drückende Hitze lag über dem von den Gastgebern aufgestellten Pavillon, drinnen wehte kein Lüftchen.
Um die übrigen Insassen und mich bei Laune zu halten und um einer Meuterei vorzubeugen, servierte man bald Kuchen, der vorzüglich war.
Im weiteren Verlauf – ich hielt mich noch immer im Rahmen einer freiheitsberaubenden Maßnahme dort auf -, entzündete man nicht weniger als drei lodernde Grillfeuer, um neben Würstchen Steaks vom Rind, Schweineschnitzel und allerlei vom Federvieh zuzubereiten. Das alles wurde nebst leckeren Salaten gereicht.
„Selbst einem Edelhäftling am Lech könnte es nicht besser gehen“ sinnierte ich und wünschte mir zweierlei: Erstens, dass alle Familiengeburtstage auch zukünftig so lecker verlaufen würden. Und zweitens, dass mein Gnadengesuch zum Familienbesuch Ablehnung erfahren möge.
Wegtreten!