Fotografisches Vergessen
Als mir heute einen Stapel Fotos in die Hände fiel, konnte ich nicht anders, als sie kurz durchzublättern. Sie waren etwa 10 – 12 Jahre alt und zeigten Menschen aus längst vergangenen Tagen. Mich, meine bessere Hälfte, Freunde. Zwei meiner Freunde konnte ich zweifelsfrei identifizieren und schickte ihnen schnell ein Bild vom Bild aus der Vergangenheit. Beide waren natürlich überrascht und wollten wissen, woher die Aufnahmen stammten und wann sie gemacht wurden. So viel zum Einleitungsteil.
Witzig waren die unterschiedlichen Reaktionen der beiden. Während der eine mich ultimativ aufforderte das Bild zu vernichten, schien der andere äußerst belustigt und gut unterhalten zudem. Ich habe dann noch versucht, den Erstgenannten zu erpressen, was leider nicht funktioniert hat. Bei meinem anderen Freund würde es mich nicht wundern, wenn sein Bild über kurz oder lang als Profilbild bei Facebook auftaucht. So viel zum Mittelteil.
Das Ende wird bitter. Ist aber nicht zu ändern. Man sagt ja immer, dass man den Lauf der Zeit an seinen Kindern oder an den Bildern seiner Kinder festmachen kann. Die Mühe musste ich mir heute gar nicht machen. Denn als ich die Bilder von mir gesehen habe war mir klar, dass auch ich mich verändert hatte. Und eigentlich finde ich die Veränderungen auch gar nicht so gravierend. Nur der Zeitraum, während dessen sie vonstatten gingen erscheint mir deutlich zu kurz.
Das ist dann der Teil zum vergessen.