Ein relativ korrekter Tag
Mein Schreibtisch hielt mich heute fest im Griff: Tabelle um Tabelle, Mail um Mail fesselten mich – einem Freiheitsentzug nahe – an meinen Arbeitsplatz. Kein Horizont in Sicht, kein Ausweg aus der Papier- und Tastenwüste.
Einzig ein kurzer Termin bei einem Kollegen schuf etwas Abwechslung. Bei meiner Verabschiedung fiel mir auf, dass die Datumsanzeige seines Kalenders noch immer auf Montag stand. Ich wies ihn darauf hin und er schien zunächst verdutzt. Dann aber sprang er auf, schob den kleinen roten Rahmen auf den Donnerstag, strahlte mich an und sagte: „Toll, wie schnell die Woche manchmal ‚rum geht!“
Als ich in den Bannkreis meines Büros zurück gekehrt war wanderte mein Blick auf den Kalender an meiner Wand und mir wurde klar, dass auch ich mich schon bald der Gravitation meines PCs für das Wochenende entziehen können würde: „T-1“ wurde dann zu meiner ganz persönlichen Relativitätstheorie.