Halbwegs, jedenfalls
Eine überaus romantische Geschichte, die mir da heute widerfahren ist. Sogar mit Happyend.
So ganz schien sich mein Ex-Auto dann doch nicht von mir trennen zu wollen, dachte ich, als ich heute meinen ehemaligen Wagen auf unserem Firmenparkplatz stehen sah. Nicht, dass er mir gefolgt sei. Nein, seinen Nachfolger – ein Wagen aus dem Ausland – wollten die Behörden heute nicht für den deutschen Straßenverkehr zulassen, weil ein Dokument fehlte. Ein einziges, kleines Stück Papier.
Und eh‘ ich mich versah, stand da wieder mein langjähriger Wegbegleiter – bereit gestellt vom flink handelnden Händler – , so wie ich ihn gestern bei ihm abgegeben hatte und fast so, als hätte ich ihn nie abgegeben.
Auf dem Weg heim hoffte ich inständig, dass er mir die Trennung nicht übel nehmen und sich mit einer Panne rächen würde. Hat er nicht und so werden wir jetzt wohl eine unbestimmte Zeit weiter gemeinsam unserer Wege fahren; zumindest so lange, bis die fehlenden Einfuhrpapiere beschafft werden konnten. Bei aller Freude über das unverhoffte Wiedersehen blieb natürlich die Enttäuschung, dass ich bis auf weiteres auf den neuen Wagen warten muss. Da soll mir noch einmal jemand kommen und „die Macht des Papieres“ in Frage stellen!
Ach, ja: Das Happyend: Meine bessere Hälfte ließ es sich heute dann nicht nehmen, mich mit einem dicken, fetten Bonbon, versehen mit einem Trostgruß, zu überraschen. Und so nahm dieser Tag, der so anders als erwartet verlief, zuletzt noch eine wohlige Wendung. Ohne neues Auto, dafür mit Bonbon. Manchmal sind wir Männer mit so wenig zufrieden zu stellen, dass es mich bisweilen selbst überrascht.
Romantisch, nicht wahr? Jedenfalls halbwegs…