Wie im richtigen Leben
Eigentlich – komisches Wort übrigens – hatte ich die Tartan-Bahn im Stadion anlässlich früherer Besuche dort schon öfters mit dem Leben an sich verglichen: So wie dort reiht sich auch im Rund eins ans andere, wenn man sich einigermaßen geschickt anstellt, gelingt es einem, das alles in halbwegs geregelten Bahnen hinter sich zu bringen und auch ansonsten geht es wie im echten Leben schlichtweg immer rund.
Als ich heute dort ankam, um meinem Bewegungsdrang etwas Raum zu geben, staunte ich ob der Reifglätte auf der Bahn nicht schlecht: Mit den ersten Schritt hätte es mich beinahe dahin gestreckt. Sofort zog ich in Erwägung, das geplante Unterfangen ersatzlos zu streichen, zumindest bis Februar oder März nächsten Jahres. Dann aber beschloss ich zunächst eine vorsichtige Runde zu drehen, um mir ein realistisches Bild vom tatsächlichen Gefährdungspotenzial zu machen.
Ich stellte nach wenigen hundert Metern fest, dass es mit Um- und Vorsicht möglich war zu laufen. Und so habe ich anschließend Runde um Runde in Zufriedenheit gedreht; immer wieder daran denkend, dass auch dieser Abend im Stadion wie das richtige Leben ist: Mit der gebotenen Ruhe und Sorgfalt, mit ein wenig Weitsicht und vor allem mit einem den Umständen angepassten Tempo lassen sich auch widrige Situationen meistern.
Wie gesagt: Wie im richtigen Leben.