Moräne des Lebens
All‘ das, von dem wir uns noch nicht trennen wollen oder von dem wir noch nicht wissen, ob wir es noch einmal gebrauchen können, zieht zunächst einmal in den Keller um. Das ist nicht weiter verwerflich, auch wenn sich dort auf diesem Weg nicht selten allerlei unnützes Zeug ansammelt.
Das Kelleraufräumen ist dann nicht selten Begegnung mit der Vergangenheit. Denn in unseren Kellern bewahren wir – bewusst oder unbewusst – nichts anderes als einen großen Teil unserer Erinnerungen auf. Oder stellen sie dort einfach ab. Was sich dort dann so anfindet ist meist nutzloses, wenngleich hochemotionales Strandgut des Lebens. Der Gang durch Räume und Schränke kommt einem Abtauchen ins bereits gelebte Leben gleich.
Schön, dass Du es dort all‘ die Jahre ausgehalten hast und dass Du auf Deine Wiederentdeckung gewartet hast, Du Moräne des Seins. Und weißt Du was, ich genieße Dich heute. Und in 15 Jahren mache ich das einfach noch einmal…