Von der plötzlichen Einsamkeit im Büro
Das Klappern der Tastatur aus dem Nachbarbüro stimmte mich ruhig, denn solange es aus dem Büro gegenüber klapperte wusste ich, dass mein Kollege auch noch fleißig ist. Es war schon später am Abend und unser beider Anwesenheit machte uns beiden Mut.
Dann plötzlich änderten sich die Geräusche von nebenan, der PC wurde ausgeschaltet, mein Kollege machte sich für den Heimweg bereit; ein Moment in dem auch mich das Heimweh packte. Doch daran, nach Hause zu gehen, war noch nicht zu denken. Ich war schlichtweg noch nicht so weit.
Als ob mein Kollege dies geahnt hatte: Er kam in mein Büro, legte mir zwei kleine Snacks auf den Tisch und empfahl den Verzehr, für den Fall, dass ich hungrig oder einsam werden sollte. Ich hörte seine sich entfernenden Schritte auf dem Gang noch, als ich mich – völlig unvermittelt – sowohl hungrig, als auch einsam fühlte und den ersten Schokoriegel öffnete.
Gut, solche Kollegen zu haben, auch und insbesondere wenn es nebenan nicht mehr klappert.