Was für ein gruseliger Tag.
Zuerst habe ich Regale im Keller aufgestellt. Eine Arbeit, die man besser zu zweit erledigt. Das wusste ich nach einem scheinbar aussichtslosen Kampf mit Böden, Profilen und Schrauben hinterher auch.
Dann habe ich den Carport weiter gestrichen. In den letzten Tagen hatte ich schon viele Balken bestimmungsgemäß grau gestrichen, heute waren die weißen Teile dran. Und das wiederum war mal gar nicht so lustig und überhaupt nicht einfach: Nur eine kleine falsche Bewegung und die grauen Partien schauten aus, wie ein Zebra.
Am späten Nachmittag und bei spärlichem Büchsenlicht ließ ich Pinsel Pinsel sein und freute mich auf die selbst gemachte Pizza, die mich als Belohnung für den herausfordernden Tag erwartete. Erwartungsgemäß war sie ausgesprochen lecker und entschädigte für die üppige Achterbahnfahrt rund ums Haus.
Was den Tag letztlich aber rettete, war ein kleiner Vampir, der vor unserer Tür erschien und hinter seinen grünen Plastikzähnen „Süßes oder Saures“ herstammelte, so dass mir einerseits Angst und Bange wurde und ich mich andererseits am liebsten lachend die Kellertreppen hinunter geworfen hätte, denn bei seiner gefährliche Drohung rutschten ihm seine Dritten keck aus dem kleinen Mund. Welch‘ ein Panik!
Panik überkam indes mich, als er – durch die geöffnete Flurtür – die Pizza witterte und er Anzeichen von Gier zeigte! Er schaute aus, wie ein Gremlin und ich bedauerte zugleich, dass ich bis heute dem Wunsch meiner besseren Hälfte noch nicht entsprechen konnte, einen Mixer für den gemeinsamen Haushalt zu erstehen.
Letztlich gab sich Graf Mini-Dracula mit Süßem zufrieden und ein Tag, der gruslig begann, endete dennoch wesentlich gruseliger, als ich es mir je hätte ausmalen können…