Manchmal weiß man schon morgens, dass einen eine bestimmte Sache den ganzen kommenden Tag über beschäftigen und vor allem nerven wird. Und dann – ich kann es nicht anders sagen – ist der Mensch an sich auch noch so bekloppt, anzunehmen, dass es ihn dieses Mal – ganz im Gegensatz zu den zahlreichen Pleiten zuvor – nicht stören werden wird.
Kennt Ihr nicht? Kennt Ihr wohl. Das beste Beispiel: Der Bad-Hair-Day.
Schon morgens beim Blick in den Spiegel steht fest: Das wird nichts mit der „Frise“ heute. Aber anstatt die Haare dann noch einmal schnell durchzuwaschen meinen wir immer: ‚Ach komm‘, noch ein wenig Gel und dann passt das schon.‘
Die Wahrheit ist: Mit jeder Gel-Ladung wird der Schopf schlimmer. Und irgendwann schlägt’s auf die Zeit und die Schamgrenze sinkt. Dann kommt der panisch-eilige Entschluss: ‚Das muss jetzt so bleiben. Merkt eh‘ keiner.‘
Letzteres stimmt vielleicht. Aber ich selbst komme mir den ganzen Tag vor, wie von Gorilla geknutscht. Das (wenige) Haar sitzt nicht, es hängt nur irgendwie an mir dran. Im Laufe des Tages erscheinen vor meinem inneren Auge immer wieder diese Bilder des talent- und sinnfreien Stylens des Morgens. Hätte ich doch einmal schnell den Kopf unter die Brause gehalten! Wie gesagt: Im Grunde genommen weiß man es schon morgens…
Übrigens: Wer sich – warum auch immer – selbst bestrafen möchte, möge sich genau so verhalten. Es gibt kaum einer größere Strafe als anzunehmen, dass man ausschaut wie eine Karre Mist und dass andere das auch denken.