An einem weiteren „Vater-Sohn-Sonntag“ erlebe ich viel Neues und vor allem einen schönen Tag. Und ein Déjà-vu. Mein Sohn hatte sich einen erneuten „Männer-Tag“ auf dem Nürburgring gewünscht. Der Anlass – der Oldtimer Grandprix – war beiderseits gleichermaßen erprobt, wie beliebt. Also los.

Während ich jedoch von Autos, Rennen und Verkaufsständen nie genug bekommen konnte, hielt es mein Sohn meist nicht weit über Mittag aus. Heute jedoch, so mein Filius, sollte das anders sein. Er freue sich auf den gemeinsamen Tag und er werde auch nicht früher nach Hause wollen. So weit – so gut.

Am Ring angekommen steuern wir zunächst die Tribüne an: „Sitzen, schauen, orientieren“ ist das Motto. Während wir den Zeitplan des Renntages studieren fragt mein Sohn: „Nur mal so, und nicht, dass ich jetzt schon irgendwie nach Hause will…Aber wann willst Du wieder nach Hause fahren, Papa?“ ‚Also doch‘ denke ich und fühle mich seltsam bestätigt in meiner Annahme, dass dieser Besuch sich nicht wesentlich von den vorhergegangenen unterscheiden sollte.Wir einigen uns auf 14:30 h, frühester Rückreisetermin.

Trotz seiner Beteuerungen bleibe ich also argwöhnisch, genieße dennoch den Tag mit ihm. Zwischendurch erhalte ich eine SMS von seiner Mutter, die fragt, wie es uns gehe? Ich antwortet, dass es uns blendend gehe und das „ES“ – entgegen seiner üblichen pubertären Schweigsam- und Introvertiertheit – spricht und lächelt. Ich bin zufrieden.

Im Laufe des Tages fragt er mich dann immer wieder nach der aktuellen Uhrzeit. ‚Verdächtig‘ denke ich, beschließe aber es zu ignorieren. Erst als er mich um 12:50 h, 13:00 h und 13:08 h nach der Uhrzeit fragt, wird mir klar: Wir machen Fortschritte: Wir interessieren uns mehr und mehr für die gleichen Dinge, haben oft an den selben Dingen Spaß, allein die Ausdauer differiert noch.

Als er mich nach unserer Rückkehr zur Verabschiedung in den Arm nimmt und drückt, ist das alles nicht mehr so wichtig. Und auch das isr ein Déjà-vu. Nicht, dass ich das bereits vergessen hätte…