Als Udo Suffa 2002 seine goldene Idee ersann, war ihm vielleicht noch nicht einmal klar, was er damit verändern und – vor allem – dass er damit zum „Hidden Champion“ avancieren würde. Überhaupt: „Hidden Champions“ – ein Begriff, über den ich derzeit häufig stolpere. Vornehmlich im Zusammenhang mit erfolgreichen Unternehmen oder Menschen, (= Champions), die nicht so bekannt sind (= hidden).

Benutzt wird dieser Begriff meist von Journalisten, die diese Unternehmen entdecken und ihren Erfolg für ihre eigene Sache, will sagen, als Portrait in einer Zeitschrift, verwenden. Ich habe allerdings auch schon auf Spielplätzen Mütter über ihre höchsteigenen „Hidden Champions“ dozieren hören, während diese die anderen Kinder mit Sand bewarfen. Das aber ist mit der Bezeichnung wohl kaum gemeint, denn die echten versteckten Sieger wirken im Hintergrund, überzeugen durch das Beherrschen ihrer angestammten Disziplinen, sind nicht selten Marktführer unter ihresgleichen und setzen Trends.

Udo Suffa ist in meinen Augen die Verkörperung dafür, dass man beachtete Erfindungen machen kann und dennoch nicht über Nacht zum Star werden muss. Seine Erfindung, bestehend aus „einer Schraubkappe und einem tropfenförmigen Vorratsgefäß, wobei eine Topfwandung des Vorratsbehälters integral mit einem Topfboden  des Vorratsbehälters verbunden ist und der Vorratsbehälter im Zuge des Aufschraubens der Schraubkappe geöffnet wird, machte ihn jedoch über Nacht reich, denn das besondere an seinem Kunststoffflaschenverschluss war, dass sich der Topfboden und die Schraubkappe während des Öffnens entlang einer Materialverdünnung trennten. Mehr oder weniger. Wir alle kennen das Problem.

Ein Champion ist er wohl, und ein versteckter obendrein. Interessant überdies in Erfahrung zu bringen, was Udo Suffa’s Mutter seinerzeit auf dem Kinderspielplatz über ihn verbreitete. Vielleicht so etwas wie „wartet ab, nomen est omen“?