Kaum ist es Sommer, ändern wir alle halbstündlich die Position des Lüfters im Büro, um die rasch steigenden Temperaturen kontrollieren zu können. Dabei wissen wir es längst: Alles vergeblich! Wenn der Wetteronkel im Fernsehen sagt, dass es 27 bis 29°C warm wird, erleben wir das Thermalinferno im Büro – sowieso.
Dabei haben wir uns diesen Sommer doch alle so herbei gesehnt. Noch vor wenigen Wochen litten wir noch unter Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophie, den Eisheiligen. Aber das halten wir heute alle für eine völlig hypothetische Frage…
Jetzt steuern wir auf die Hundstage zu, die übrigens so heißen, weil in der Zeit zwischen dem 23. Juli und dem 23. August der heliakische Aufgang des Sternes Sirius, auch Hundsstern oder Canis Majoris genannt, zu beobachten ist. Und da diese Zeit zumindest in der nördlichen Hemisphäre zu der heißesten des Jahres gehört, hat sich schon zu Römers Zeiten der Begriff der Hundstage eingebürgert. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Jedenfalls jammern jetzt schon wieder alle, weil es so heiß ist und so ganz kann ich das nicht verstehen. Man muss den Sommer als solchen viel abstrakter sehen. Für mich, beispielsweise, stellt der Sommer – neben dem reizenden Frühling – die schönste Jahreszeit dar: Mit seiner meist angenehmen Wärme, seinen langen Tagen, der milden Luft, den vielen Sonnenstunden und seinem insgesamt freundlichen Wesen, erfreut und erheitert er mich.
Der Winter hingegen hat für mich nur 1,5 Vorteile: Weihnachten und die Möglichkeit Ski zu laufen. Das war’s.
Immerhin haben beide Jahreszeiten Ihre Höhepunkte. Schlimm, wenn man, wie unsere Freunde in Australien beide Höhepunkte in einer Jahreszeit hat und Weihnachten im Sommer feiert. Gruselig. Was würde ich dann denn noch am Winter finden?
Vielleicht würde ich es machen, wie mein Cousin Patrick, der in Australien lebt und im Winter Surfen geht. Aber auch das ist wiederum eine dermaßen hypothetische Frage…