Die oben abgebildete Mail erhielt ich heute. Leider kein Einzelfall.

Web-afine Menschen werden wissen, welches Problem hier vorliegt. Die vom Absender aufwändig gestaltete Mail konnte mit dem von mir genutzten Mailprogramm nicht korrekt dargestellt werden. Ein Problem des Mailprogramms? Sicher. Mehr aber noch ist es ein Problem des Autoren der Mail.

Warum schickt er mir ein aus etlichen Inhalten zusammen gestelltes elektronisches Dokument, anstatt mir einfach die Botschaft als Text zu übermitteln? Interessiert mich der Inhalt der Botschaft, gehe ich auch gerne auf eine verlinkte Internetseite, um mit weitere Informationen dazu anzusehen.

Offenbar aber glaubt der Verfasser dieser Mail, genau so wie unzählige andere tagtäglich, dass sich die Empfänger ihrer Nachrichten von bunt illustrierter Grafik eher und zuverlässiger ansprechen lässt, als von einer reinen Textaussage.

Was ich lesen kann ist dann eher ernüchternd: „Sollte diese E-Mail nicht einwandfrei zu lesen sein, verwenden Sie bitte folgenden Link: (…)“ heißt es dann in der Mail und das ist genau das, was ich dann nicht mache, sondern bevorzugt ignoriere.

In diesem Fall hier ging es übrigens um das Thema Pressefreiheit und eine dazu in Österreich erschienene Kampagne. Diese, das konnte ich dem Wirrwarr der Mail noch abringen, thematisiere „die Bedeutung des Internets und dessen Auswirkungen auf den Journalismus.“

Gut gemachter Journalismus findet ganz sicher auch im Internet mit seinen unterschiedlichen Kanälen statt. Aber er schreibt für den Leser – übermittelt mit welchem Medium auch immer. Er konzentriert sich auf den Inhalt und ergänzt die Information durch Illustrationen, Bilder, Grafik. Er informiert schlüssig und vollständig und bittet nicht um Daten-Schnitzeljagd im Netz. Er nutzt Mittel, die der Sache dienen, und nicht einfach, weil es sie gibt um ihrer Selbstwillen.

Über eine Reduktion dieser Art würde sicher nicht nur ich mich freuen.