"Leben erleben, mit dir, den anderen, und mir"

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Veröffentlicht: 12 Jahren her

Namenstag

Es ist ein Kreuz mit modernen Vornamen. Oder auch mit Namen, die aus anderen Ländern und Kulturkreisen stammen. Das wusste auch mein Großvater schon, der seinerzeit Namen wie „Mario“ oder „Uwe“ für völlig weltfremd und überzogen hielt. Wenn er schon damals gewusst hätte, was mir heute bei diesem Thema passiert…

Kürzlich beispielsweise erhielt ich eine Mail von einem Menschen mit Vornamen „Jari“. Da ich diesem Menschen eine Antwort senden wollte und nicht wusste, ob „Jari“ nun Mann oder Frau war, informierte ich mich im allwissenden Internet. Dort war zweifelsfrei zu lesen, dass Jari ein finnischer Männername sei, auf den seit 1941 nicht weniger als 45.929 männliche Menschen getauft wurden. Und eine einzige Frau.

Dank dieser eindeutigen Quote war ich mir ziemlich sicher, es in dem angesprochenen Mailverkehr mit einem Mann zu tun zu haben. Und dem schien auch so zu sein, denn über einige Mails hinweg durfte ich mich sicher fühlen, hinsichtlich der Anrede die richtige Wahl getroffen zu haben.

Erst in der letzten Mail, die ich von „Jari“ erhielt, und so, als ob sie meine Leichtgläubigkeit bis zuletzt hätte auskosten wollen, erhielt ich den untrügerischen Hinweis, dass „Jari“ eine Frau war: „Es grüßt Sie – Frau Jari…“

Mir blieb nichts anderes übrig, als eine weitere Mail zu verfassen, in der ich mich – die Internetstatistik vorangestellt zitierend – für meinen fauxpas entschuldigte. Eine Reaktion darauf von Jari blieb indes aus.

Bleibt wieder einmal die Erkenntnis, dass selbst eine 50/50-Chance zwar reale Aussicht auf Erfolg bietet, genau so real aber auch der Misserfolg im Bereich des Wahrscheinlichen liegt.

Jari wird es nach alle dem hoffentlich nicht stören, wenn ich behaupte, dass mein Großvater schon damals recht hatte…

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