Nein, ein Wettkampf kann das unmöglich sein. Das müsste ich wissen. Aber es scheint eine unbändige Herausforderung einer jeder Supermarkt-Kassiererin zu sein, die Waren so schnell zu scannen, dass der Kunde nicht mehr mit dem Einpacken in seinen Einkaufswagen nachkommt. Vielleicht ist es sogar so, dass der größte Warenstau hinter dem Scanner Supermarkt intern gewertet wird. Oder vielleicht der Komplexeste, wenn sich z.B. die Moosrosen im Zwiebelnetz verhaken. Könnte sein.
Ich jedenfalls war heute beim Wochenend-Einkauf wieder klarer zweiter Sieger beim Scannen und Bezahlen. Schon nach wenigen Sekunden lag ich so hoffnungslos mit dem Wegräumen meiner Einkäufe zurück, dass ich trotz aller Mühe die Fläche vor meinem Wagen erst ganz zum Schluss leeren konnte, als die Dame an der Kasse schon eine Weile interessiert Ihre Fingernägel betrachtet hatte.
Kluge Köpfe behaupten übrigens, dass strategisch geschickt platzierte Wiege-Ware – gleichmäßig verteilt über den Warenstrom – von Vorteil sei. Das zwinge die Kassiererin für einige Sekunden starr zu verharren, bis die Waage an der Kasse das Gewicht der Ware ermittelt hat, was dem Kunden wiederum die Chance gäbe ein wenig aufzuholen. Nachteilig an dieser Idee ist allerdings, dass so platziertes Obst oder Gemüse anschließend zwischen Orangensaft-Flaschen und dem Waschmittel leiden. Ein hoher Preis, wie ich finde.
Wie dem auch sei – ich weiß nicht, was sie antreibt. Es muss so etwas wie ein boshafter Kassendämon sein, der nur darauf aus ist, den Kunden zu verärgern. Denn wenn man sich das recht überlegt wird eines klar: Zeit sparen lässt sich mit dieser Hochdruckabfertigung nicht, denn wir Kunden müssen die Ware ja eh‘ erst in den Wagen bugsieren, bis das nächste Opfer, will sagen Käufer, dran kommt. Und wenn wir dann noch erst Lätta und Jagdwurst zwischen Kasse und Wagen bergen müssen, ist nichts gewonnen.
Bleibt wieder einmal die Erkenntnis, dass Tempo allein gar nichts bringt, so lange es nicht hübsch harmonisch daher kommt (wie im richtigen Leben)…