Und schließlich ist es dann doch noch passiert: Der Strudel, der alle Menschen in den Konsumwahn des bevorstehenden Weihnachtsfestes zieht, hat mich dann heute auch erwischt. Nicht dass ich am vierten Adventswochenende dann endlich meine Weihnachtseinkäufe erledigen hätte müssen – bei uns steht nach wie vor die Vereinbarung, dass wir uns in diesem Jahr nichts schenken -, sondern ich hatte einige allgemeine Besorgungen zu machen und ließ es mir dabei gefallen, mich ein wenig mit der panischen Masse treiben zu lassen.
Unschwer anzunehmen, dass dies nicht zwingend ein angenehmes Unterfangen werden sollte. Der eingangs erwähnte Begriff „Strudel“ ist ob der auf mich wirkenden Urgewalten eher verharmlosend. Daher entschied ich mich nach kurzer Zeit und erfolgreich absolvierten Regel-Einkäufen für einen schnellen Ausstieg aus diesem hektischen Fahrgeschäft.
Auf dem Weg zurück zum Wagen durchquerte ich eine der Einkaufspassagen unserer Stadt und erblickte dort eine Putzfrau (darf man das so sagen?), die zwischen den furios trommelnden Schritten der Weihnachtseinkäufer den Boden der Mall zu wischen versuchte. Und sie tat dies mit einem entspannten Lächeln, so als sei es dies die normalste und angenehmste Tätigkeit, die sie in ihrer Raumpflege-Karriere zu erledigen hatte.
Genau das war sie sicher nicht. Aber die von ihr ausgestrahlte Ruhe, Sicherheit und Souveränität jedoch gab mir die Zuversicht, dass es – was auch immer – nie so schlimm ist, wie es zunächst scheint. Und dass manches Unangenehme auch vorüber geht, so wie die Passanten in der Einkaufspassage…