Seit Menschengedenken tun sich Propheten schwer, andere Menschen von ihren Ansichten zu überzeugen. Zudem – und das besagt ein belegbares Sprichwort – wurde den eigenen Propheten meist weniger Glauben geschenkt, als Fremden.
Dies alles hat sich bis zum heutigen Tage nicht grundlegend geändert. Vielmehr schlägt den modernen Propheten unserer Zeit Argwohn und Hinterfragung entgegen, als ginge es nur darum, die höchst eigenen Wahrheiten zu bewahren. Darum ist Training, Erfahrungsvermittlung und Anleitung heute im überwiegenden Teil geprägt durch psychologisch unauffälliges und politisch korrektes Vorgehen. Und bevor man auch nur einen einzigen Satz zur Sache selbst verlieren kann, muss dem Ganzen zwangsweise eine Unbedenklichkeitsbescheinigung voran gestellt werden. Gelingt es dann dennoch auf diesem Wege Interesse beim Gegenüber zu generieren, ist man weit gekommen.
Wie gesagt: Die Propheten hatten es nie leicht, aber wenn sie dann erhört wurden, muss das für sie – so wie heute für uns – ein großer Erfolg gewesen sein.