Krank sein kann ganz schön anstrengend sein.
Dank landläufig verfügbarer Technik bin ich trotz meines Ausfalls erreichbar: Telefon und Handy übermitteln Fragen per Anruf, SMS, MMS und wie auch immer man sonst noch etwas schicken kann. Das Laptop ist von morgens früh an im Firmennetz eingeloggt und vermittelt zuverlässig Mail für Mail. Auf diesen Wegen erreichen mich zahlreiche Wünsche, die ich – im Rahmen meiner aktuellen Möglichkeiten – gerne erfülle.
Um nicht nur meinen Kollegen, sondern auch meiner Ärztin gerecht zu werden, versuche ich zumindest am Nachmittag die Ruhe zu halten, die sie mir angeraten hat. Also ab auf das Sofa, Decke bis zu Nase gezogen und gesund werden!
Die Telefone sind still – als ob sie es gewusst hätten, der Computer ist abgeschaltet – endlich Ruhe. Bis es keine 10 Minuten später an der Tür läutet . „DHL!“ dröhnt es aus der Gegensprechanlage und ob ich ein Päckchen für die Nachbarin, deren Namen ich noch nie gehört habe, annehmen könne. Kann ich heute nicht. Ich bin krank.
Als ich mich wieder zurück zum Sofa schleppe, fühle ich mich – u.A. – ausgenutzt und finde, dass krank sein bisweilen anstrengend und obendrein ungerecht ist.