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Veröffentlicht: 13 Jahren her

Ärztliche Menschenrechtsverletzung

Heute beim Arztbesuch: Ich wartete schon ein paar Minuten, hoffend, bald aufgerufen zu werden. Als dies ausblieb, entschloss ich mich, einen Blick in eine der im Wartezimmer ausgelegten Zeitschriften zu werfen.

„Wartezimmer-erfahren“ wie ich bin, blätterte ich nicht einfach drauf los, sondern suchte gezielt über das Inhaltsverzeichnis nach einem Bericht, der mich interessierten könnte. Als ich diesen gefunden hatte, begann ich zu lesen.

Selbstverständlich wurde ich mitten in der Lektüre aufgerufen und in eines der Sprechzimmer gebracht. Dort wartete ich weitere Minuten, ohne Zeitschrift. In dieser Zeit hätte ich den Artikel meines Interesses locker fertig lesen können.

Grotesk mutete dann schließlich eine der ärztlichen Anweisungen zu meiner Genesung an: Sprechverbot! ‚Aha‘, dachte ich, ‚zunächst nicht lesen und dann noch nicht sprechen dürfen. Eigentlich ein Fall für Amnesty International…‘

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