Da das Laufen draußen in der Natur derzeit für mich wegen der zickenden Wade nicht möglich ist, habe ich mich entschieden mich bis auf weiteres auf dem Crosstrainer im Fitnessstudio in Form zu halten. Dagegen ist prinzipiell nichts einzuwenden; ganz im Gegenteil: Es ist toll, dass es eine Möglichkeit gibt, sich ähnlich wie beim Laufen auszupowern, dabei aber nur minimale Schnellkräfte aus der Wade zu benötigen. Ergo: Die Wade hält.
Nachteilig ist jedoch ganz eindeutig, dass man sich bei dieser Art Training trotz aller Mühe und allem Schweiß (reichlich davon) nicht vom Fleck bewegt. In der Bewältigung dieser brutalen Ortsgebundenheit bleibt dann die Seelenhygiene als Ausgleich zur beruflichen Belastung – anders als bei einem ausgedehnten Waldlauf – etwas auf der Strecke. Ergo: Der Kopf rebelliert.
Dass Training physisch fordert ist jedem klar. Dass unterdessen die psychische Belastung nicht minder anstrengend ist mag überraschen. Und doch hat es etwas Gutes: Die mit der Langeweile aufkeimende hilflose Aggression setzt ungeahnte Kräfte frei.
‚Geht doch‘, denke ich, als ich zur Dusche wanke, ‚auch wenn sich dieses Fake hier ein bißchen anfühlt wie ein alkoholfreies Bier: Schmeckt so ähnlich, macht aber nicht so schön dümmelig…“