Sommer nennt sich also diese Jahreszeit, bei der man tagsüber im Büro überlegt, was man abends drinnen unternehmen kann. Freiluftaktivitäten sind derzeit nahezu ausgeschlossen. Ich entschied mich heute aus der Not eine Tugend zu machen und endlich wieder einmal ins Fitnessstudio zu gehen.
Dort angekommen ließ der Regen nicht lange auf sich warten. Während ich schwitzend Gewichte stemmte, eilte das Personal des Studios von Fenster zu Fenster um diese vor den nahenden Unbilden zu schließen. Und plötzlich konnte ich der Wuchterei etwas abgewinnen und sogar das draußen tobende Unwetter interessierte mich nicht mehr.
Das jedoch änderte sich schlagartig als einer der Mitarbeiter in den Raum stürzte und aufgeregt nach dem Eigentümer des silbernen Audi auf dem Parkplatz suchte. Blödes Gefühl, wenn Dir klar wird, dass er DICH sucht. Zu meinem erhöhten Trainingspuls gesellten sich muntere 20 Herzschläge pro Minute: Wer so dringend gesucht wird, dem blüht meist nichts Gutes.
Auf meine Frage, was denn passiert sei, antwortete er „nichts, aber Du hat die Fenster an Deinem Auto offen“.
Diesem Umstand ist es geschuldet, dass ich Gelegenheit hatte meine durch das Training arg in Wallung gesetzte Körpertemperatur während meines Sprints zum Auto deutlich abzukühlen. Dort angekommen hatte sich das Wasser bereits in deutlich erkennbaren Pfützen auf den Ledersitzen gesammelt. Es fehlte nicht viel und ich hätte eine kleine, bescheidene Fischzucht im Fond meines Wagens beginnen können.
Zurück im Studio waren meine Trainingssachen durchnässt, was mir das unzweifelhafte Vergnügen bereitete das Training zügig zu beenden. Ich bin dann im Moment doch eher ein „Draußen-Aktivist“, denke ich, wäre da nicht das Problem mit dem Wetter…