Heute habe ich zum ersten Mal an einer öffentlichen Tafel gegessen, die bedürftigen Menschen die Möglichkeit gibt Lebensmittel für den eigenen Gebrauch zu erhalten oder einfach einmal am Tag etwas Warmes zu essen.
Keine Sorge um mich, bitte. Ich kam in den Genuss dieser Mahlzeit weil ich mich vor kurzem entschlossen hatte Mitglied im Förderverein der hiesigen Tafel zu werden. Regelmäßige Besucher meines kleinen Blogs werden sich an diesen Eintrag hier erinnern. Aus der hier angebotenen Spende wurde eine bescheidene Mitgliedschaft im Verein. Und zu dessen Jahreshauptversammlung war ich heute eingeladen.
Ich halte es für wichtig gemeinnützige Vereinsarbeit zu fördern. Sei es durch Spenden oder durch tatkräftige, ehrenamtliche Hilfe. Was Ehrenamt bedeutet habe ich heute kennen gelernt: Da war dann noch der im Vorruhestand lebende Koch, der sich durch einen Freund – einen der Initiatoren der Tafel – für die Arbeit an der Tafel gewinnen ließ. Da er der einzige Koch im Verein ist, arbeitet er 5 Tage die Woche, 8 bis 10 Stunden am Tag. Ehrenamtlich. Manch‘ einer von uns vollberufstätigen Arbeitnehmern arbeitet weniger, wird jedoch entlohnt dafür.
Als ich mich mit dem Koch nach der Mitgliederversammlung unterhalten habe, merkte ich mit welcher Überzeugung er dieser ganz und gar nicht einfachen Arbeit nachging, wie sehr er in der Aufgabe aufging. Und Entlohnung erhalte er doch auch: Das freundliche, glückliche Lächeln derer, deren Leid er mit einer warmen Mahlzeit am Tag ein wenig erträglicher macht.
Beispielhaft, dachte ich. Oder gar beispiellos?