Wie einfach es ist Musik zu machen (oder besser gesagt bereits gemachte Musik neu zu arrangieren) zeigt die App „Groovemaker“ für das iPhone. Das Suchtpotenzial dieses Programmes und das ausgeklügelte Vertriebskonzept erzwingen, dass ich es hier einfach erwähnen muss. Ich habe es während des Urlaubs in Ägypten kennen und (größtenteils) bedienen gelernt und konnte mich phasenweise nicht davon lösen: Zu leicht ließen sich bemerkenswert professionell klingende Songs zusammenstellen.
Das Interessante daran – und das erläutert warum ich darüber schreibe – ist das Vertriebs- und Verkaufsmodell dahinter: Die App selbst – also die Software -, das Kernstück und zweifelsohne das, was dem Hersteller am meisten Arbeit gemacht haben muss, ist kostenlos (inklusive eines „Songs“, d.h. einer ganzen Reihe von Samples, die man zu neuen Songs kombinieren kann). Erweiterungen, d.h. weitere Songs jedoch müssen käuflich erworben werden; das allerdings zu den im Appstore üblicherweise kleinen Preisen. So kann man z.B. Songpakete bereits für 2,39 Euro erstehen.
Und jetzt kommt das Aha-Erlebnis: Bislang haben die etablierten Softwareanbieter ihre viele Megabyte schweren Programme zum Kauf angeboten und die Kundschaft dann mit Updates und Ergänzungen bei der Stange gehalten. Heute machen Sie es umgekehrt und schlagen damit einen Weg ein, der richtungsweisend ist: Software geschenkt bekommen (das nimmt den Raubkopierern das Geschäft) und Inhalte in kleinen, individuell zugeschnitteten Dosen zu einem vernünftigen Preis anbieten.
So werden die Softwarehäuser ihre Programme auch künftig an den Mann bringen, denn man kann alles ohne Verpflichtung ausprobieren und sich eine Meinung bilden.
Bleibt zu hoffen, dass noch viele Hersteller diesen „Groove“ bekommen…