Ich freue mich heute über ein taufrisches und zugleich an Fahrlässigkeit kaum zu überbietendes Beispiel schlechter PR und undurchsichtiger Geschäftspolitik berichten zu können. Und leider gehöre ich selbst – wie viele andere – und ohne dass wir es hätten verhindern können zu den Opfern.
Nach heftigen Imageproblemen (Klagen gegen Preiserhöhungen, „Lustreisenaffaire“) hatte der hiesige Energieversorger eine renomierte Werbeagentur beauftragt, eine Kampagne zu entwickeln, die das ramponierte Ansehen wieder herstellt.
Die verheißungsvolle Aussage des daraus entstandenen Motives lautete: „Heute geben wir Ihnen 185-mal unser Wort: Ab morgen lassen wir Taten sprechen.“
Diesem vollmundigen Versprechen folgte dann unmittelbar die Pressemitteilung, dass man nun in den Discountmarkt einsteigen werde; dies allerdings nur außerhalb des eigenen Verbreitungsgebietes. Die Begründung dafür lieferte der Geschäftsführer postwendend: „Hier geht es doch lediglich darum, das Discount-Geschäft, durch das uns in unserer Region einige Kunden verloren gegangen sind, andernorts wieder zu kompensieren.“
Hierbei handelt es sich – neben der Tatsache, dass es individuell für mich ein Ärgernis handelt – um den typischen Fall, dass Beiträge treuer Kunden für die Akquisition neuer Kunden verwendet werden.
Quersubventionen dieser Art gehört der Garaus gemacht.Ebenso wie den Geschäftsführern und kommunalen Vorständen, die allesamt in den Rathäusern sitzen und hier in NRW bald wieder gewählt werden wollen.
Na denn… Wir dürfen an dieser Stelle viel Glück wünschen; sie werden es brauchen.