Wort des Tages (aus aktuellem Anlass und ohne jede Diffamierung): Was ist denn ein „Justizbeschäftigter“. Natürlich weiß ich, was ein Justizbeschäftigter ist: In erster Linie ein armer Teufel, weil er so eine unglückliche Bezeichnung für seine zweifellos wichtige Arbeit erhalten hat.
„Beschäftigter“ zu sein vermittelt – zumindest dem Wortlaut nach – eine eher passive, träge Art zu Arbeiten. „Mit etwas beschäftigt zu sein“ vermittelt den Eindruck, dass man aus freien Stücken mit der Arbeit nicht begonnen hätte, sondern da gesessen und gewartete hätte, bis jemand erschienen wäre, der einen dann „mit etwas beschäftigt“…
Natürlich stellt sich hier die Frage, welche Bezeichnung besser als „beschäftigt“ sei. „Beauftragter“ zum Beispiel. Das klingt viel dynamischer: Der „Beauftragte“ erhält begriffsfolgend einen Auftrag und erledigt ihn weitestgehend selbstständig und eigenverantwortlich.
Oder vielleicht eben „Verantwortlicher“. „Verantwortlich zu sein“ bedeutet, Entscheidung selbst zu treffen und Dinge in eigenem Namen zu erledigen.
Vermutlich treffen diese Eigenschaften aber eben nicht auf den so bezeichneten „Beschäftigten“ zu. Und wahrscheinlich ruft man ihn daher auch „Beschäftigter“ und nicht „Beauftragter“ oder „Verantwortlicher“.
Offenbar sind daher die Wege bei Gericht dann eher ein wenig länger. Quasi „Beschäftigten- konform“. Nomen est omen…