Daisy, das fürchterliche Schneetief, stellt für mich persönlich den vorläufigen Höhepunkt im Kampf der Wetterdienste dar: Seit es in Deutschland nicht mehr nur den guten alten Deutschen Wetter Dienst gibt, sondern ein knappes Dutzend privatwirtschaftlich organisierter Wetterbeobachter, gelten für Vorhersagen nicht mehr Zuverlässigkeit und Präzision, sondern vor allem Schnelligkeit und Dramatik.Gab es in den 70er Jahren überhaupt „Unwetterwarnungen“? Ich kann mich nicht daran erinnern. Heute gehören sie in inflationärer Weise zum Tagesgeschäft.
So auch Daisy. Gut: In einigen Teilen Deutschlands hat Daisy – wie vorhergesagt – überaus winterlich gewirkt. Aber in den meisten Landesteilen ist im Gegensatz zur Vorhersage schlicht nichts passiert.
Obwohl, so ganz stimmt das nicht: Am Donnerstag und Freitag kam es in den Supermärkten zu besorgten Hamsterkäufen und am Samstag waren die Städte menschenleer. Den Supermärkten hat diese Spitze im Umsatz nichts eingebracht. Aber vom urbanen Einzelhandel dürfen wir mit Klagen rechnen.
Was bleibt ist der Eindruck, dass wirtschaftliche Vielfalt und Konkurenz nicht immer Garant für eine Verbesserung der Leistung sind…