"Leben erleben, mit dir, den anderen, und mir"

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Veröffentlicht: 15 Jahren her

Schweigende Hilfsbereitschaft

Ein Freund von mir wurde kürzlich gebeten eine Frage mit einem Lieferanten zu klären. Also rief er die auch ihm bekannte Sachbearbeiterin an. Sie hatte zum Zeitpunkt seines Anrufs am Nachmittag das Büro bereits verlassen. Das teilte ihm ein Kollege der Sachbearbeiterin mit.

Mein Freund erzählte mit, er habe kurz gezögert und überlegt, was er als nächstes tun könne und ob der Kollege seine drändgende Frage vielleicht auch beantworten könne. Am anderen Ende der Leitung schwieg sein Gesprächspartner. Als mein Freund ihn fragen wollte, ob er ihm vielleicht nicht auch Auskunft geben könnte, antwortete sein Gesprächspartner, dass seine Kollegin am nächsten Morgen wieder erreichbar sei.

Wieder zögerte mein Freund, nun in der Hoffnung, dass sein Zögern dazu führte, dass der Kollege – und dessen war er sich sicher – ihm seine Hilfe anbieten würde. Aber der schwieg beharrlich.

„Nun“, sagte mein Freund, „dann werde ich es morgen noch einmal versuchen“. Überraschend und ohne weitere Bestätigung wurde am anderen Ende aufgelegt…

‚Bemerkenswert‘ dachte mein Freund. Finde ich auch. Was auch immer zu diesem Verhalten geführt hat; diese Sitution hätte man leicht anders lösen können.

Hilfsbereitschaft, insbesondere wenn man sie – wie in diesem Fall – voraussetzen kann, ist anders. Vor allem wenn ein Kunde anruft. Aber das Schweigen, das sagte mir mein Freund, sei wirklich bemerkenswert gewesen…

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