"Leben erleben, mit dir, den anderen, und mir"

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Veröffentlicht: 15 Jahren her

Vergebene Chance

2009_09_30_VIP.jpgSpitzensport kostet Geld. Das ist im allgemeinen bekannt. Ebenso ist bekannt, dass an das Geld anderer Leute nicht leicht zu kommen ist. Insbesondere im Bereich des Sportsponsorings tut sich die Wirtschaft derzeit schwer das sauer verdiente Geld zu investieren. Angesichts halbleerer Hallen und einem fortschreitenden Verfall des Markenwerts von Traditionsvereinen ist daher erhöhte Aktivität in der Beschaffung von Sponsorengeldern erforderlich. Und trotzdem ist es alles andere als leicht die Etats zu decken.

Umso löblicher ist es, wenn die Verantwortlichen nicht in Schreckensstarre verfallen auf bessere Zeiten hoffen, sondern die Initiative ergreifen.

Im Rahmen einer dieser Initiativen war ich heute VIP-Gast eines Handball-Bundesligisten: Der Businessclub hatte seinesgleichen eingeladen. Was dabei alles – sagen wir – suboptimal gelaufen ist sei hier kurz gelistet; nicht mit dem Ziel sich darüber lustig zu machen, sondern zu beweisen, dass 50 % nicht die halbe Miete sind:

Positiv:

  • Parkplatz im VIP-Parkhaus, Parkticket funktioniert (nicht selbstverständlich!).
  • Pünktlicher Beginn der Veranstaltung.

Negativ:

  • Akkreditierung: Wir stehen in keiner Liste, werden nicht erwartet.
  • Es gibt keine Namenschilder für uns.
  • Wir werden nicht begrüßt. Kein Offizieller weit und breit.
  • Die Sitzplätze für die Zuhörer der Fachvorträge reichen (bei weitem) nicht aus.
  • Von drei Fachvorträgen weiß keiner auch nur ansatzweise rhetorisch oder inhaltlich zu überzeugen (s.u.).
  • Beim Catering genügt zwar die Menge der Speisen, allerdings nicht die Anzahl der Buffets: Wenn 300 Personen innerhalb 45 Minuten essen und satt werden wollen braucht es große, lange Buffets für eher kurze Warteschlangen.
  • Im Verlauf der Veranstaltung gibt es keinen Kontakt mehr zu einem Offiziellen, keine Gelegenheit über eine Zusammenarbeit zu sprechen.

Zusammengefasst muss ich sagen: Eine Veranstaltung dieser Art ist gut, wenn sie perferkt organisiert ist. Dazu genügt es nicht nur viele Personen einzuladen. Dazu ist es notwendig für seine Gäste da zu sein. Abgesehen davon, dass es nicht gelungen ist „den Funken überspringen zu lassen“ – hier und heute wurden grobe Fehler gemacht.

Es ist unbestritten eine Kunst aus „eingeladenen Personen“ echte „Gäste“ zu machen: Gäste, die gemeinsam mit dem Veranstalter etwas erleben, ein Stück gemeinsame Vergangenheit schaffen und die etwas mit nach Hause nehmen. Etwas, auf dem man im Sinne einer Geschäftsanbahnung aufbauen kann.

Gerade im Sport werden „vergebene Chancen“ im Nachhinein oft bedauert. Stimmt…

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