„Looking for design in the Supermarket is a bit like bird-watching indoors.“
So beginnt Dmitri Siegel seinen Artikel „Lost in the supermarket“ im Blog der Design Observer Group. Und – um es vorweg zu nehmen – er kommt dabei zu außerordentlichen Einblicken.
Das Produktdesign steht im Fokus der Kritik. Betrachtet man z.B. die Produkte in den Regalen könnte man zu der Erkenntnis gelangen, dass Menschen keine Hände haben, sondern nur fingerlose Fäuste, die nichts greifen können. Und: Je männlicher die Zielgruppe, desto martialischer sind die Grip- und Grab-Polster.
Ebenso lassen uns manche Verpackungen als Wesen erscheinen, die weder ausschütten, noch portionieren oder sprühen können; jedenfalls wenn man sich anschaut wie diese Verpackungen gestaltet sind.
All diese – und andere – Design-Auswüchse betrachtet Dmitri Siegel humorvoll, aber kritisch und setzt sie in einen interessanten historischen Kontext: Sind sie gar nur Status-Symbol? Ist der Erwerb von etwas „überstyltem“ nach wie vor ein nach außen getragenes Zeichen für überschwenglichen Genuss (und sei es nur auf dem Kassenband des Supermarktes, denn danach sieht ja kaum jemand meine Macho-Zahnbürste…)?
Und was, wenn alles plötzlich „Eco-Smart“ oder „nachhaltig“ oder „green“ sein muss? Zugegeben – das macht es nicht einfacher…
Offenbar ist das Design eines Produktes längst Mittel zum Selbstzweck geworden. Die Nutzbarkeit hat sich anderen Faktoren untergeordnet: Denen, die es von anderen Produkten unterscheidet und die es leichter verkaufbar macht.
Nur: So nett und witzig hat es bislang kaum jemand dargestellt…