Es ist doch zum Verrücktwerden. Da wäre ich heute beinahe eine – für meine bescheidenen Verhältnisse – hochdotierte Wette eingegangen – was eigentlich gar nicht mein Ding ist – , die ich sang- und klanglos verloren hätte.
Bis heute machte es für mich durchaus einen erwähnenswerten Unterschied, ob ich einen Slogan oder einen Claim für einen Werbetext gestalten sollte. Zur Erläuterung:
Der Slogan wird in der Werbung verwendet und vermittelt in kompakter Form eine Aussage zu einem Produkt oder einer Leistung. Ursprünglich stammt der Begriff „Slogan“ aus dem schottisch-gälischen und bezeichnete u.a. den Sammel- oder auch Schlachtruf eines Clans. Und so oder so ähnlich habe ich ihn auch genutzt: Als Schlachtruf für die Marke, das Produkt oder die Leistung.
Den Claim hingegen nutzte ich als kurzen „Abbinder“ der Anzeige, des Plakats oder der wie auch immer dargestellten Botschaft, meist in der Nähe des Logos. Und er griff den Inhalt des Slogans auf, bestätigte ihn inhaltlich mit einem gewissenhaften „siehste“ und verlieh der Aussage damit ein wenig Nachdruck.
Seit heute ist alles anders: Aufgrund einer nicht eindeutigen Begriffslage in einem Auftrag habe ich dann bei unserer Werbeagentur genauer nachgefragt. ‚Die müssen es ja wissen‘, dachte ich. Wussten sie aber nicht wirklich ganz genau, aber halbwegs und auf jeden Fall genauer als ich es wusste.
Der Claim – so haben wir es dann anschließend heraus gefunden – wird in der Werbung mittlerweile häufig als Synonym für „Slogan“ genutzt. Dabei weist der Claim im Unterschied zum Slogan eine enge Bindung an den Markennamen auf und/oder wird in Verbindung mit dem Firmenloge individualisiert (was mir auch bekannt und bewusst war, denn so habe ich das ja auch gehandhabt).
Dennoch: Mit diesen gelernten Unterschieden sah meine Welt anders als zuvor. Was nichts anderes bedeutet als: Misstraue geflissentlich dem Gelernten, vertraue anderen und lerne jeden Tag etwas dazu. Es tut gut…