‚Merkwürdig ist es schon‘, dachte ich bei mir, als ich eben das Büro verließ. Heute war mein letzter Arbeitstag vor dem Sommerurlaub, aber der fühlte sich nicht so an, wie „früher“.
„Früher“, da hat man dem letzten Tag vor dem Urlaub entgegen gefiebert, konnte es kaum noch abwarten. Und dann das Gefühl, wenn man das Büro verlassen hat: Ohne einen Blick zurück zu riskieren und mit flinkem Schritt die Treppen rauf und rüber zum Parkplatz und ab nach Hause.
Und heute? Von Vorfreude keine Spur. Ganz im Gegenteil: Dem letzten Tag schaut man mit Grauen entgegen, weil man weiß, was passiert: Es wird eng, hektisch und kräftezehrend werden und so richtig fertig wird man dann doch nicht.
Natürlich kommt es genau so. Und wenn man dann endlich den Weg nach Hause antritt ist vom freudigen Sprint zum Wagen nichts zu merken: Mit den Gedanken immer noch bei der Arbeit (‚haste alles gemacht, haste an alles gedacht…‘) verlässt man eher schleichend das Haus. Die ehemals überwältigende Vorfreude auf den Urlaub stellt sich nicht ein.
Woran das liegt?
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Je mehr wir „auf dem Tisch haben“, desto mehr kann auch liegen bleiben oder übersehen werden.
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Je mehr Verantwortung wir tragen – umso mehr nehmen wir davon mit – auch in den Urlaub.
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Je intensiver wir uns mit unserer Aufgabe identifizieren, desto weniger können wir von ihr zurücklassen.
Dennoch: Jetzt wird es Zeit los zu lassen. Zwei Wochen sind so schnell vorbei…