Im wahrsten Sinne „wortgewandt“ gibt sich Tchibo in diesen Tagen und bewirbt damit sein aktuelles Nebensortiment. Nur zur Erinnerung: Tchibo röstet und verkauft Kaffee.
„Frühlingsschön“, „blütenbeschwingt“, „sonnenleicht“, „trendverführt“ und „stilumspielt“. So verkauft man heute alles andere als Kaffee. Diese Wortkreationen sind so wunderbar daher gedacht, wie es seinerzeit „unkaputtbar“ war, mit der Coca Cola die PET-Flasche in den Markt einführte.
Bei diesen Begriffen handelt es sich um so genannte „Neogolismen“, d.h. Wortneuschöpfungungen. Neogolismen haben die besondere Eigenschaft, dass sie plötztlich und oft durch die Werbebranche kreiert auftauchen und sich verbreiten. Schließlich finden diese Begriffe Einzug in die Wörterbücher. Und dann haben sie es geschafft. Dann werden sie zu Gattungsbegriffen und immer wieder auch mit den Produkten verbunden, für die sie ursprünglich warben. Und sie werben dann – mehr oder weniger – bei jeder Nutzung des Begriffs.
Mit den Tchibo-Begriffen wird das allerdings nichts: Zu viele, nicht verwechslungsfrei Worte, die auch zu nah am Logischen liegen. Aber dennoch: Der Versuch allein ist es wert. Aber wenn Ihr wollt schreibe ich morgen etwas über Tchibo, was besser funktionierte…